Chronik

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Ein Gang durch die Stadtgeschichte



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9./10 Jahrhundert - Der Anfang
Es wird wohl im neunten oder zehnten Jahrhundert gewesen sein, als ein slawischer Ansiedler, der Mirk oder ähnlich geheißen hat, hier sesshaft wurde. Er nannte seine Wohnstätte Mirkov (Besitz des Mirk). Jahrhunderte gingen ins Land. Aus der Wohnstätte wurde ein Dorf: Mirkindorf.

1249 - Erste urkundliche Erwähnung
Das Dorf wird 1249 erstmals in einer Urkunde erwähnt und ist bis Mitte des 14. Jahrhunderts fast ganz im Besitz des Zisterzienserklosters Heilsbronn. Dieses verlegt den Sitz der Propstei Altmühl von Dürrnhof hierher.


 Urkunde von König Wenzel
Urkunde von König Wenzel.

1398 - Stadtrecht
König Wenzel gestattet Merkendorf zu befestigen und einen Jahrmarkt abzuhalten. Merkendorf wird Stadt.

1477 - Eigene Pfarrei
Papst Sixtus IV. bewilligt die Errichtung einer eigenen Pfarrei in Merkendorf. Schon ein Jahr später legt man den Grundstein für die Stadtkirche und im Jahr darauf halten Bürgermeister und Rat ihre erste Sitzung im neu erbauten Rathaus ab.



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1506 - Besuch Kaiser Maximilians I.
Als denkwürdiges Ereignis geht der Besuch Kaiser Maximilians I. im Jahre 1506 in die Stadtgeschichte ein.
Zur Erinnerung an diesen hohen Besuch sind am Rathaus ein Relief und eine Tafel angebracht auf der steht:
"Am Montag nach Allerheyligen im Jahre 1506 ward Kayßer Maximilian im Rathaus in Merkendorf bewillkummt".

1524 - Die Reformation
Die Reformation findet auch in Merkendorf Anhänger und bereits 1524 hält Pfarrer Matthias Bauer die erste evangelische Predigt. Mit dem Tod des letzten Heilsbronner Abtes gehen 1578 Amt und Stadt Merkendorf an den Ansbacher Markgrafen über.

1618 - 1648 Dreißigjähriger Krieg
Der Dreißigjährige Krieg bringt durch Plünderungen und Krankheiten viel Not. 1640 leben nur noch acht Familien im Ort. Die meisten Häuser stehen leer. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Am 12. März 1648 ist die Stadt von Flüchtlingen und schwedischen Reitern überfüllt. Als sie abziehen entsteht Feuer, dem fast die ganze Stadt zum Opfer fällt. Auch die Kirche, das Pfarrhaus, das Rathaus und das Amtshaus werden ein Raub der Flammen. Trotz 300 Taler Aufbauhilfe der markgräflichen Regierung kommt der Wiederaufbau nur langsam voran. Zwar richtet man die Stadtkirche notdürftig wieder her und weiht sie 1655. Doch der Chor wird erst 1709/10 ausgebaut und die zerstörte Friedhofkapelle muss bis 1720 auf den Wiederaufbau warten.



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18. Jahrhundert - Beginn des Krautanbaus

Im 18. Jhdt. beginnt man mit dem Krautanbau, der sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die Stadt entwickelt

1791 - Merkendorf preußisch
Nach der Resignation des Ansbacher Markgrafen Carl Alexander im Jahre 1791 wird Merkendorf preußisch. Die neuen Herren schließen 1798 die Vogtei Merkendorf und versteigern die entbehrlichen Merkendorfer Amtsgebäude.

1806 - Merkendorf bayerisch
Das ehemalige Fürstentum Ansbach kommt 1805 zu Bayern und damit wird auch Merkendorf bayrisch. 1830 erhält der Ort den Status einer Landgemeinde.

1851- Der Getreidespeicher wird zum Rathaus
Die Stadt erwirbt 1851 den königlichen Getreidespeicher, richtet dort ihr Rathaus ein und verkauft das bisherige Rathaus 1856 an den Grünbaumwirt.

1862 - Bezirksamt Gunzenhausen
Merkendorf kommt 1862 zum Bezirksamt und Landgericht Gunzenhausen und erhält 1880 eine Gendarmeriestation. 1885 leben 828 Einwohner in Merkendorf.

1928 - Krautverwertungsgenossenschaft
Zehn Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs gründen die Krautbauern eine Krautverwertungsgenossenschaft.

1945 - Krieg in der Heimat
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs toben vom 18. bis 20. April 1945 schwere Kämpfe um Merkendorf. Dabei werden die Stadtkirche und zahlreiche andere Gebäude durch Brand zerstört. Auch Zivilisten kommen ums Leben. Bald beginnt unter schwierigsten Verhältnissen der Wiederaufbau. Die Gottesdienste finden vorübergehend in der Turnhalle statt.

1946 - Heimatvertriebene
Rund 400 Heimatvertriebene, vor allem aus dem Sudetenland und Ungarn, treffen in Merkendorf ein.

1948 - Wiederweihe der Stadtkirche
Am Reformationstag wird die Stadtkirche mit zum Teil noch unvollständiger Inneneinrichtung wieder eingeweiht.

1971 - Gemeindegebietsreform
Die Gemeindegebietsreform bringt 1971 die Eingemeindung der Gemeinde Heglau, 1972 des Ortes Gerbersdorf und schließlich 1978 die Eingemeindung der Gemeinden Großbreitenbronn und Hirschlach.

1972 - Landkreisreform
Durch die Landkreisreform wird Merkendorf 1972 dem Landkreis Ansbach zugeordnet.

1978 - Verwaltungsgemeinschaft Triesdorf
Durch die Gemeindegebietsreform kommt die Stadt Merkendorf 1978 zur Verwaltungsgemeinschaft Triesdorf. Nach der Korrektur zur Gemeindegebietsreform wird die Stadt Merkendorf zum 1. Januar 1980 wieder selbständige Einheitsgemeinde.

1978 - Flurbereinigung Merkendorf
Die Flurbereinigungsdirektion Ansbach leitet 1978 das Flurbereinigungsverfahren Merkendorf ein.



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1987 - Historisches Rathaus wieder im Stadtbesitz
Die Stadt erwirbt das historische Rathaus zurück und baut die ehemalige Brauerei zurück als Rathaus.

1991 - Stadtverwaltung im historischen Rathaus
Nach einer umfassenden Sanierung zieht die Stadtverwaltung 1991 in das historische Rathaus ein.

1998 - 600jähriges Stadtjubiläum
Mit einem bunten Rahmenprogramm feiert die Stadt 1998 ihr 600jähriges Stadtjubiläum.

2005 wurde das Industriegebiet "Energiepark" in Merkendorf ausgewiesen. Dort haben sich einige Firmen angesiedelt, die auf dem Sektor regenerative Energie tätitg sind.

2011 finden in Merkendorf die Bayerischen Tage der Dorfkultur statt.

Viel ist in den letzten Jahrzehnten geschehen. Die Stadt sanierte die historische Altstadt, schuf Baugebiete, siedelte Industrie und Gewerbe an, errichtete Schulhäuser, Kindergärten und eine Schulsporthalle. Etwa 500 neue Arbeitsplätze sind entstanden und die Einwohnerzahl stieg auf rund 3100. Die Gebietsreform vergrößerte das Stadtgebiet auf 26,7 Quadratkilometer.

Merkendorf zeigt sich heute als fränkische Kleinstadt mit den baulichen Zeugen einer bewegten Vergangenheit, aber auch als modernes Gemeinwesen und innovative Energieregion mit in die Zukunft gerichtetem Blick.

 




Stadtwappen

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In Silber ein durchgehender roter Schragen (Andreaskreuz),
belegt mit einem schwarzen Anker.